Bloggewitter: Eine Erinnerung

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Da ich selbst kaum etwas aus eigener Erfahrung zum Bologna-Prozess zu sagen habe – leider oder Gott sei Dank? -, möchte hier ich an einen Mutigen erinnern: Der Theologieprofessor Marius Reiser (geboren 1954, Professur Universität Mainz 1983) hat im Oktober 2008 seine Professur aus Protest gegen den Bologna-Prozess niedergelegt. Seine Begründung wurde in der F.A.Z. vom 20.1.2009 veröffentlicht. Ein Interview mit ihm vom 11.05.2009 findet sich in SPIEGEL Online. Ich wünsche der Aktion "Bloggewitter 10 Jahre Bologna" und allen anderen Aktivitäten zur Sicherung der Qualität und Freiheit von Forschung und Lehre den gewünschten Erfolg!

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Geboren 1967 in Emsdetten/Westfalen. Diplom kath. Theologie 1993, Psychologie 1997, beides an der Universität in Bonn. Nach einem Jahr am Leipziger Max-Planck-Institut für neuropsychologische Forschung (1997-98) bin ich seit Oktober 1998 klinischer Neuropsychologe an der Universitätsklinik für Epileptologie in Bonn. Ich wurde an der Universität Bielefeld promoviert (2004) und habe mich 2015 an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn habilitiert (Venia legendi für das Fach Neuropsychologie). Klinisch bin ich seit vielen Jahren für den kinderneuropsychologischen Bereich unserer Klinik zuständig; mit erwachsenen Patientinnen und Patienten, die von einer schwerbehandelbaren Epilepsie oder von psychogenen nichtepileptischen Anfällen betroffen sind, führe ich häufig Gespräche zur Krankheitsbewältigung. Meine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in den Bereichen klinische Neuropsychologie (z.B. postoperativer kognitiver Outcome nach Epilepsiechirurgie im Kindesalter) und Verhaltensmedizin (z.B. Depression bei Epilepsie, Anfallsdokumentation). Ich habe mich immer wieder intensiv mit den philosophischen und theologischen Implikationen der modernen Hirnforschung beschäftigt (vgl. mein früheres Blog WIRKLICHKEIT Theologie & Hirnforschung), eine Thematik, die auch heute noch stark in meine Lehrveranstaltungen sowie meine öffentliche Vortragstätigkeit einfließt.

6 Kommentare

  1. Weltruhm ist Glückssache

    Hallo,
    was soll man dazu noch sagen? Das ist politische Hysterie und dümmliche Gleichmacherei.

    Wissenschaft ist die Kunst die Wissen schafft.

    &

    Kunst kommt von können, wenn sie von Wollen kämme hieße sie ja Wulst.

    Sich da nicht zu verbiegen halte ich da für eine Großtat, die man Herr Prof. Marius Reiser, wohl nicht hoch genug anrechnen kann.

    M.f.G. Uwe Kauffmann

    (*Sehr schöner Beitrag!*)

  2. Konsequent

    Das war sehr konsequent, was da Herr Reiser tat und was ich so gelesen habe, haben es viele begrüßt und ihm Respekt gezollt. Er hat ja dadurch Pensionsansprüche aufgegeben für die er jahrelang gearbeitet hat. Das war also nicht nur eine einfach Kündigung.

    Da fällt mir so ganz spontan der Name Hansjoachim Tiedge ein. Der arbeitete bis 1985 beim Bundesamtes für Verfassungsschutz und war für die DDR Spionage zuständig bis er dann selbst zur DDR überlief. Heute lebt er in Moskau und soweit ich weiß bekommt er pünktlich seine Rente aus deutschen Landen überwiesen.

  3. @Huhn

    Hallo,
    soll das einen Negativen Beigeschmack haben?
    Oder ist es immer so klar, dass man vor Problemen weg läuft oder das die Probleme dazu führen das man weg läuft?

    Gruß Uwe Kauffmann

  4. @ Kauffmann

    Ich wollte damit sagen, daß ein Landesverräter weiterhin Rente bezieht und Herr Reiser leer ausgeht, obwohl er eigentlich das richtige getan hat.

  5. Die genaue Motivation von Herr Tidge werden wir wohl nicht ergründen können, Fakt ist das er auf der Verliererseite steht und weglaufen an sich keine Heldentat ist.

    Er ist wie Sie sagen der schwächere Mensch.
    Es gibt aber viele schwache Menschen, die sich vor vielen scheint es unlösbaren Problemen in stoffliche Süchte oder die innere Emigration zurückziehen.

    Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid….. ein Versprechen ich weiß nicht wann ich es zuletzt angenommen habe.

    Einen schönen Samstag Abend wünscht Ihnen
    ihr

    Uwe Kauffmann

    Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein …

  6. Mein Held

    Es müsst mehr Leute wie Marius Reiser geben! Was er getan hat, zeigt das man mit geballter Intelligenz und der richtigen Einstellung zum Leben immer noch anerkannt wird und sich dem Bösen stellen kann, ohne unterzugehen.

    Ich sehe Herrn Reiser als großes Vorbild; viele Leute können sich ein Beispiel an diesem Mann nehmen!