Gut gesprungen?

BLOG: Hochbegabung

Intelligenz, Sonntagskinder und Schulversager
Hochbegabung

Die letzte Woche hatte es in sich: Daniel, ein hoch begabter 3.Klässler, war auf Anraten der Klassenlehrerin zum Sprung in die 4.Klasse vorgeschlagen worden. Daher tagte die Klassenkonferenz. Daniel ist kein unproblematischer Schüler, da er impulsiv veranlagt ist und so seine guten Gedanken gerne in unangekündigte Beiträge umwandelt. Auch – so der Wortlaut der Lehrerin – sei er ein "Systemkritiker".

Daniel wurde bereits 2007 auf seine kognitiven Fähigkeiten hin untersucht. Erfreulicherweise war neben dem hohen intellektuellen Entwicklungspotenzial auch ein sehr homogenes Begabungsprofil zu erkennen, d.h. dass bei Daniel kaum Schwächen (oder auch Stärken) festzustellen waren. Im Test-Profil und den ergänzenden Verfahren zeigten sich keine Werte in Durchschnittsnähe, alle Facetten wie Sprache, räumliches Vorstellungsvermögen, logisches Denken und Verarbeitungsgeschwindigkeit waren überdurchschnittlich entwickelt. Dies ist ein wichtiger Punkt, wählt man den Weg der Akzeleration als eine mögliche Förderung für Daniel.

Im Falle des Springens ist mehr zu beachten als nur der reine Wert, der sich aus den intellektuellen Entwicklungstests ergibt. Zwar ist dieser nach wie vor ausschlaggebend, doch gerade bei nicht unproblematischen Kindern zählt auch die Betrachtung möglicher Schwächen. Im Falle des Sprungs springt auch die Norm, so dass im Vergleich zu den neuen Mitschülern aus durchschnittlich entwickelten Fähigkeiten auch (relative) Schwächen werden können. Jedenfalls ist die Idee, das Springen löse alle Probleme, in solchen Fällen kritisch zu sehen und zu kurz gedacht.

Daniels Grundschule hat aufgepasst: Als wichtiger Punkt wurde zunächst darüber gesprochen, ob nicht andere und integrative Maßnahmen ausreichend sein können. So genannte Pull-Outs (gemeint ist das Herausziehen eines Schülers aus der Klasse für einzelnen Stunden, die er dann in höheren Klassen verbringt) wurden besprochen, schulorganisatorisch aber wieder verworfen. Auch kam deutlich zur Sprache, ob nicht eher Vermeidung das Motiv für das Springen sein und nur ein Weitertragen in die 4.Klasse stattfinden könnte. Daniel befindet sich nun in einem Teilzeitmodell zum Überspringen, dessen erste Phase bis zu den Osterferien andauern wird. Er besucht nun für einen, dann für zwei Tage usw. die 4.Klasse, um zunächst eine gute Beobachtung der Verhaltensauffälligkeiten leisten zu können. Ein direkter Sprung wurde von der Konferenz abgelehnt.

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Veröffentlicht von

Götz Müller ist Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut und Leiter des Instituts für Kognitive Verhaltenstherapie (IKVT). Er arbeitet beratend und diagnostisch mit Familien hoch begabter Kinder und Jugendlicher. In der psychotherapeutischen Arbeit beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit dem Underachievement bei Hochbegabten, hier insbesondere bei Jugendlichen.

18 Kommentare

  1. Durchdachtes Vorgehen

    Ich finde die Art und Weise, wie die Schule das “Problem” Daniel angeht, gut. Der wichtigste Satz aus dem Beitrag ist für mich: “… doch gerade bei nicht unproblematischen Kindern zählt auch die Betrachtung möglicher Schwächen”. Genau das hat bei einem Kind, das ich selbst vor Jahren nach einem Sprung unterrichten musste (!), nach dem Sprung zu Problemen geführt. Der Junge war zwar ein exzellenter Rechner, man konnte ihm gar nicht genug Material in Mathematik geben. Aber er hinkte in anderen Fächern so hinter dem höheren Jahrgang her, dass er nach einem Jahr “sitzen blieb” – und wieder in der alten Klasenstufe landete. Das hätte man ihm ersparen können! (Und den Lehrern auch.)

  2. @ Iris Mendel

    Ein guter Sprung – das sehe ich auch so! Zumal nach wie vor die Möglichkeit besteht, diesen Schritt in weitere Schritte zu gliedern! Meist ist dies für alle Beteiligten – gerade aber für das Kind – der beste Weg!

  3. @Möller

    Hallo,
    indiskrete Frage. Was macht man den mit diesen Kindern in ihrer Freizeit?
    Weiterfördern oder sie im Fuß ballverein anmelden?

    Gruß Uwe Kauffmann

  4. @Bednarik

    Hallo,
    Kinder? Das ist aber eine sehr allgemein gehaltene Kritik. 🙁
    Eines ist klar, wenn eine Generation die Chance hat, ungewöhnliches und nicht fest sozial verankerte Wissen, als exsistent wahrzunehmen, dann diese.

    Wieviel Opfer das kostet dahingestellt. In Wirklichkeit hat sich bei der Einführung von Fernsehen auch keiner Gedanken gemacht.
    Die Kritik gilt wohl eher der Einstellung.
    FUn,fun.fun.

    Gruß Uwe Kauffmann

  5. @ Uwe Kauffmann

    Hochbegabte suchen sich meist in der Freizeit, was sie brauchen. Sie brauchen daher Entfaltungsangebote, um zu entdecken, was passt – mehr nicht. Ob dies Häkeln, Schach oder Fußball ist bzw. sein wird, entwickelt sich. Jedenfalls muss nicht zwangsläufig die XBOX werden … hier darf dann ruhig auch elterliche Beschränkung stattfinden …

  6. @ Karl Bednarik

    Der PC-Konsum ist beachtlich. Das wird aber nicht nur für Hochbegabte gelten, sondern ist eher ein allgemeines Phänomen. Und nebenbei: Nicht die Kinder von heute haben diese “Kultur” gemacht!

  7. Danke

    Lieber Herr Müller,
    an dieser Selle einmal Danke für Ihren Blog. Ich glaube, dass vor allem wir Lehrer noch viel mehr wissen müssten über Hochbegabung, denn Hand-aufs-Herz: Gelernt haben wir im Studium doch alle nichts darüber. Dabei sitzt in jeder 2. Klasse ein solches Kind, wenn man der Statistik glauben kann, oder? Insofern ist jeder Lehrer mit dem Problem konfrontiert, aber weiß es gar nicht oder ordnet es falsch ein. Darüber würde ich gern noch mehr lesen.

  8. Gedankengänge

    Zum vorliegenden Fall möchte ich einige Gedanken beisteuern:
    1. Könnte es nicht sein, dass besagter Daniel in seiner bisherigen Klasse als “impulsiv” aufgefallen ist, weil ihm das Tempo zu langsam voranging? Kinder sind naturgemäß (noch) impulsiver in ihrem Wesen (glücklicherweise :-)) und sind noch nicht in der Lage, ihr Verhalten so zu steuern, wie Erwachsene dies tun. Wenn also Daniel auf Grund seiner Begabung Aufgabenstellungen schneller durchschaut und zu diversen Themen tiefergehende Beiträge liefern kann/könnte, ist es nicht verständlich, dass er öfters mal ungeduldig wird, weil er sich ausgebremst fühlt?
    2. Daniel ist ein Systemkritiker.
    Heißt also (so meine persönliche Deutung) er nimmt nicht alle Anweisungen kritiklos und freudig hin, sondern hinterfragt auch Aufgabenstellungen oder Anweisungen, wenn sie ihm nicht einleuchtend sind. Könnte dies nicht auch mit seiner hohen Begabung zusammenhängen? Ist es nicht möglich, dass er sich oftmals fragt, warum er z.B. Aufgabenstellungen ein dutzend Mal durchexerzieren muss, wenn er es schon beim ersten Mal verstanden und verinnerlicht hat? Wie bekannt, benötigen ja hochbegabte Kinder viel weniger Wiederholungsphasen beim Lernen als andere Kinder.
    3. Sicherlich sind beim Springen vielfältige Dinge zu beachten, nicht alleine nur das Potential des Kindes. Nicht unwesentlich ist die Einstellung der aufnehmenden Lehrkraft. Die aufnehmende Lehrkraft darf ein Springerkind nicht vorab schon als Belastung empfinden, sondern sollte sich der Aufgabe gewachsen fühlen und sich im Idealfall auf dieses Kind freuen. Wenn dies nicht gegeben ist, ist ein Scheitern oft vorprogrammiert.
    Selten sind Springer-Kinder in allen Gebieten auf dem höchsten Level, sie zeigen Höhen und Tiefen in ihrem Begabungsprofil wie alle anderen Kinder auch.
    Dennoch ist oftmals ein Springen anzuraten, weil ein Verbleib in der alten, frustrierenden Situation der Unterforderung für das Kind die schlechteste Lösung wäre.
    Es ist dann im Falle eines Springes die Mithilfe aller Beteiligten gefragt, damit das Kind dennoch gut integriert werden kann – und sei es nur, weil z.B. die körperliche Entwicklung (was sich z.B. im Unterrichtsfach Sport auswirkt) altersgemäß (!)ist und das Kind somit nicht mit den älteren Mitschülern mithalten kann.
    4.Bei dem Verfahren, ein Springen über mehrere Wochen hinzuziehen, möchte ich anmerken: für manche Kinder, die sehr ängstlicher Natur sind, ist das sicherlich eine gute Lösung, damit sie erkennen, dass ihr Potential sehr wohl ausreicht, um die neue Situation zu meistern.
    Sie können langsam Kontakte aufbauen und sich langsam von der alten Bezugsgruppe ablösen. Für viele Kinder kann dieses “einschleichende” Vorgehen aber auch eine Belastung sein. Das Kind weiß über Wochen nicht, wo es hingehört. Und es ist sich auch darüber bewusst, dass es eingehend beobachtet wird, ob es das Ziel der neuen Klasse erreichen kann. Kein anderes Kind wird diesem Druck ausgesetzt, nicht einmal eines, was durch einen Umzug begründet in eine neue Schule kommt.
    Was mich noch bei dem vorliegenden “Fall” interessieren würde:wie denkt Daniel selbst über den Sprung?
    Denn bekanntermaßen ist ja der beste Zeitpunkt zum Springen, wenn das Kind (noch) eine hohe Motivation für den Sprung zeigt.
    Ich würde in diesem Falle hoffen, dass ihm die Motivation durch den Druck, unter dem er steht, nicht verloren geht.
    Hier hoffe ich, dass z.B. durch die positive Unterstützung des Elternhauses diese Unsicherheiten abgefangen werden können.

  9. Lehrer für Hochbegabte

    @ I. Mendel,
    richtig, selbst wer noch vor kurzer Zeit im Seminar saß, hat über Hochbegabung nicht viel zu hören bekommen. Mein Fazit nach 5 Jahren Hochbegabtenförderung in Reinstkultur fällt trotzdem relativ nüchtern aus: Die Pädagogik und Didaktik für hochbegabte Kinder unterscheidet sich nicht grundlegend von der ‘normalen’ Pädagogik und Didaktik – entscheidend ist vielmehr die Bereitschaft, jeden Menschen mit seinen Fähigkeiten anzunehemen und eine Bindung aufzubauen – und einfach guten Unterricht zu machen. Dafür gibt es leider kein Rezept, sondern dieser muss sich (thematisch, methodisch, im Anspruch) aus den Rahmenbedingungen ergeben. Das Lehrer-Gen ist also gefragt.
    Gute Lehrer für hochbegabter Kinder bringen einerseits gutes Fachwissen mit, können flexibel reagieren, und beweisen Humor. Weitere günstige Vorraussetzung: ein gefestigter Charakter, der durchaus spleenig sein darf.
    Es zählen unterm Strich also eher die Fachkompetenz und die weichen Faktoren, denn die Zahl der besuchten Fortbildugnsveranstaltungen.

  10. Überspringen vs. -pull-out

    In vielen US Schulen lässt man die Grundschulkinder in ihrer Jahrgangsstufe, aber gibt Ihnen 1 od. 2 Std. am Tag (die Schule dauert länger als bei uns) die Möglichkeit nach Interessenlage in Gruppen hochbegabter Kinder , Themen in der Bücherei auszuarbeiten, ein Drama zu entwerfen, mit Lego Mindstorm-Robotics zu experimentieren, im Unterricht, kann ein Kind einen Fernlehrgang am PC machen…Wird sowas auch an deutschen Schulen angeboten, oder ist das nicht möglich wegen fehlender Flexibilität oder Personalmangel?

  11. Differenzierung des Schulunterrichts wird notwendig

    Unser Schulsystem ist ein Relikt der Industrialisierung. Wir sollten versuchen, nicht mehr alle Kinder gleich machen zu wollen und das Potential jeden Kindes differenziert zu foerdern.

    Hier ist ein interessantes Video ueber Kreativitaet:

    Sir Ken Robinson: Do schools kill creativity?

    http://www.youtube.com/watch?v=iG9CE55wbtY

    Und wir sollten auch bedenken, in welchem Tempo sich unsere Welt veraendert. Wir koennen unsere Schulen nicht Selbstzweck sein lassen. Sony spielte dieses Video in der diesjaehrigen Executive Konferenz:

    http://www.youtube.com/watch?v=cL9Wu2kWwSY

    Unsere Zeit braucht alles Potential unserer Kinder. Die Zeit bleibt nicht fuer uns stehen….Nur ein Denkanstoss.

    Wenn der Schultrott unsere Kinder wenigstens gluecklich machen wuerde, aber leider ist ja meist das Gegenteil der Fall. Am schlimmsten: wenn die Kinder unterfordert sind, wird ploetzlich der “Sozialisierungs”-Zweck der Schule hervorgehoben. Diese “Sozialisierung” in Altersgruppen ist hoechst artefiziell und existiert natuerlicherweise nicht (sonst nur noch im beim Wehrdienst nach dem Militaerdienst vor). Auch scheint sie oft eher das Gegenteil von dem zu bewirken, was wir unter sozial verstehen. Dann sind ploetzlich wir Eltern wieder schuld.
    Wir schicken unsere Kinder zur Schule, damit sie etwas lernen. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

  12. @ S. Brüssel

    1. Impulsivität ist sicherlich ein Merkmal, das unter deprivierten Bedingungen torpediert sein kann – das stimmt. Allem Anschein nach war bei Daniel an sich eine gute, nach innen differenzierende Lehrerin am Werk – das allein war es sicherlich nicht.
    2. Daniels kritisches Hinterfragen war (und ist) genau das, was Sie umschreiben. Es war (doch das kann ich auch nur von den Drittdaten wiedergeben) auch hemmend, zu sehr auf sich bezogen und wohl auch mit Vermeidung gekoppelt.
    3. Bei Segregation steht immer die Frage im Raum: Was ist besser – ein weiteres Jahr in der regulären Klasse oder der Sprung. Ein zu 100% passendes Vorgehen wird sich nicht finden, wobei ich grundsätzlich finde, dass dieses vorsichtige und annähernde Springen bei Kindern mit gewissen Problemen das bessere ist. Es ist eine Frage, wie man das Vorgehen kommuniziert, es normalisiert, denn letztlich: Wo es Wiederholer gibt, muss es auch Springer geben!
    4. Daniel geht es schlichtweg gut in seiner neuen Klasse. Er kommt mit den Anforderungen zurecht, ist konzentrierter geworden, zeigt aber nach wie vor impulsive Züge.

  13. @ Benita

    Sicherlich nicht alle oder die Mehrzahl der Schulen arbeitet so, aber eben immer mehr. Manche haben klassische Drehtür-Modelle etabliert, andere arbeiten mit Pull-Out oder festgelegten Projekten.
    Im Übrigen sind gerade die neuen Bundesländer mit ihren Förder- und Fordermodellen und ihrem Verständnis von Entwicklungsschnelligkeit – also dynamisch und nicht statisch denkend ein gutes Beispiel!

  14. Ich glaube das unser Schulsysthem grundsätzlich nicht zur förderung von irgendwas dient und es auch kaum möglich sein dürfte gezielt auf Kinder einzugehen die besondere begabungen aufzeigen. Im falle von Daniel z.b auch wenn er in allen fächern die ihn angeboten werden ausergewöhnlich schnell begreift und umsetzt und seine Sozialkompetenzen ebenfalls gut ausgeprägt sind so ist doch der wechsel in eine andere klasse ein sprung in ein neues umfeld an das man sich selbst gewöhnen muß und von dem man auch anerkannt werden muß jede klasse hat ihre eigene dynamik und die frage ist wie es sich auf ein kind auswirkt wenn es beispielsweise ausgegrenzt wird grade wegen seiner hohen begabung, ich glaube ein systhem in dem die interessen des einzelnen gefördert werden würden bei hoch sowie minder begabten kindern wesentlich besser greifen und ja ich weiß jeder fragt sich wie. In dem man einfach eine prüfungs stadt schulpflicht einführt in Dänemark arbeitet man nach diesem prinzip und es funktioniert wunderbar.

  15. @ulf und sari

    Herzlichen Dank für Eure Darstellung…
    So einen Systemkiller(auch schön) hab ich nach meinung unserer lehrerin auch … schulleitung wollte (von sich aus) dass er springt… die lehrerin teilte schon in der Probezeit mit, dass sie dem eher nicht zustimmt, weil er genau so tickt wie daniel …rechnen …schneller, weiter…mehr …, arbeitsverhalten, mappenführung ´( für ihn eher nicht interessant) jetzt ist er gesprungen …. (war er aber gewollt???)
    wir haben jetzt einen offenen bruch mit der lehrerin …sie hat ihn nicht so angenommen , wie er sit …konnte ihn nicht begeistern, hat seine fähigkeiten nicht anerkannt …hat hinweise der Psychologin nicht angenommen … jetzt schreibt er gute noten …ordentliche mappenführung, hat in den anderen fächern gut aufgeholt (2 bis 3) weil wir ihn unterstützt haben und das auch von der lehrerin eingefordert haben, mit hohen belastungen für beide seiten (Lehrer/Eltern beziehung)… so muss das nicht laufen… ich wünsche daniel starke eltern

  16. Eigene Erfahrung zum Springen

    Unser Sohn hat vor 4 Monaten die zweite Klasse gesprungen. Ein langer harter Kampf ging dem Springen voraus. Auf der ersten Grundschule hielt er es nur 6 Wochen aus. Er war total frustriert und weinte viel. Wir haben uns zum Schulwechsel entschlossen. Die neue Grundschule wußte über die HB (IQ 148) Bescheid und versprach den Jungen zu fördern. Es passierte gar nichts. Die Lehrerin war total überfordert.
    Felix fiel immer häufiger sozial auf und man empfahl uns einen Besuch beim Psychologen. Die Beratungsstelle meinte nur, daß das Kind total unterfordert wäre. Wir hatten zwei Gutachten in der Tasche und die Schule tat immer noch nichts. Nach vielen sehr negativen Gesprächen mit vielen persönlichen Angriffen, waren wir wieder fast soweit die Schule zu wechseln. Im letzten Moment stimmte man einer Probewoche zu in der 3. Klasse zu. Danach empfahl man uns dann doch, ihn springen zu lassen. Der Junge ist bereits nach kurzer Zeit im oberen Drittel der Klasse angekommen und ist sozial total unaufällig. Die Lehrerin ist begeistert von Felix (Sie hat viel Verständnis für ihn. Sie hat anscheinend selbst ein Kind wie unseren Jungen). Wir sind sehr froh einen langen Atem gehabt zu haben. Die Frage ist allerdings, was nach der Grundschule passiert. In unsere Nähe gibt es keine Schule, die besonders auf die Bedürfnisse von HB eingeht.

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